Das Gegenstück zur Talsperre bildet das relativ unberührte "Mittlere Zschopautal" oberhalb von Mittweida in Richtung Sachsenburg. Die Zschopau hat hier eine wildromantische Flusslandschaft im mittelsächsischen Hügelland geschaffen. In früherer Zeit wurde an verschiedenen Stellen Silber abgebaut. Zwei Besucherbergwerke warten auf ihre Gäste.
Mehr als die Hälfte der Strecke durchfließt die Zschopau das Erzgebirge, bevor sie bei Flöha in das Erzgebirgsvorland wechselt.
Im Mittweidaer Stadtpark an der Ratskanzel steht der in Granit gehauene Ausspruch: "Die Zschopau ist Sachsens schönster Fluß."
Die Zschopau hat hier über Jahrhunderte hinweg die Landschaft geprägt. Ihr weitestgehend erhaltener natürlicher Flusslauf fasziniert immer wieder, ist geheimnisvoll und Sagen umwoben. Beeindruckend ist auch die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die Sie hier erleben können. Wanderungen durch diese herrliche Landschaft mit bewaldeten Hängen, engen Tälern mit schroffen Felsen und weiten Auen im Erzgebirgsvorland sind nicht nur ein Naturerlebnis, sondern aktive Erholung.
Die Zschopau durchfließt das Mittweidaer Territorium auf 10 km Länge und berührt hier die Landschaftsschutzgebiete "Mittleres Zschopautal", "Mittweidaer Zschopautal" und „Talsperre Kriebstein“. Wanderungen und Radtouren durch diese Bereiche sind zu jeder Jahreszeit ein unvergessliches Erlebnis. Im Gebiet der Talsperre Kriebstein bieten sich den Erholungssuchenden zahlreiche Möglichkeiten, beispielsweise Boots-, Kanu- und Floßfahrten oder Flusstrekking. Folgt man der Zschopau weiter, erreicht man die Burg Kriebstein sowie die Stadt Waldheim.
Eine Touristenattraktion besonderer Art ist das historische Silberbergwerk "Alte Hoffnung Erbstolln" in Schönborn-Dreiwerden. Hier kann man Bergbau hautnah erleben. Von März bis November werden samstags und auf Voranmeldung auch zu anderen Zeiten zünftige Grubenbefahrungen auf mehreren Ebenen, mit einer Bootsfahrt in 50 m Tiefe, angeboten. Übertagewanderungen durch das Bergbauareal sind ebenfalls zu empfehlen.
Fläche: 1487 ha
Das relativ unberührte "Mittlere Zschopautal" oberhalb von Mittweida in Richtung Sachsenburg ist vor allem für Naturliebhaber eine besondere Adresse. Der Zschopautalwanderweg (Gebietswanderweg) verläuft auch durch das "Mittlere Zschopautal". Der Zschopautal-Radweg berührt den Ortsteil Zschöppichen.
In Höhe der Wasserschänke Krumbach kann man sich mit der Fähre "Anna" zum anderen Flussufer übersetzen lassen. Sie verkehrt von Ostern bis Oktober (Tel. 037206 719 13). Im Gebiet zwischen Mittweida und Frankenberg trifft man auf zahlreiche Sachzeugen einer jahrhundertealten Bergbautätigkeit, die in mehreren Betriebsperioden ab der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis Ende des 19. Jahrhunderts im Zschopautal erfolgte, z.B. in Schönborn-Dreiwerden, in Biensdorf (Uraltbergbau), in Krumbach und in Sachsenburg.
Dieses Gebiet, das erst 1996 unter Schutz gestellt wurde, verfolgt den Erhalt einer wertvollen Kulturlandschaft als Landschaftsverbund zwischen den Landschaftsschutzgebieten "Talsperre Kriebstein" und "Mittleres Zschopautal".
Die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes mit engem Talraum der Zschopau, schmalen Uferzonen, den z.T. steil angrenzenden Hangwäldern und Felsformationen muss erhalten bleiben und ist gerade für eine stille, naturverträgliche Erholung von großer Bedeutung. Einst verlief hier eine Eisenbahnstrecke (Industriebahn Mittweida-Ringethal), die aber aus Wirtschaftlichkeitsgründen vor vielen Jahren abgebaut wurde. Über diese ehemalige Trasse, mit der Bogenbrücke, verläuft heute der Zschopautalwanderweg (Gebietswanderweg) und der Zschopautal-Radweg durch das "Mittweidaer Zschopautal".
Die Wasserkraft wird auch heute noch zur Stromerzeugung im Elektrizitätswerk (E.W.) Mittweida, Ortsteil Neudörfchen, genutzt. Erbaut wurde dieses produzierende technische Denkmal 1908 - 1909 als Dampfkraftwerk. 1923 erfolgte die Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage. Das Pumpspeicherwerk, eines der ersten in Deutschland, wurde 1928 fertig gestellt und bis 1988 genutzt. Das Staubecken liegt etwa 2 km vom Elektrizitätswerk entfernt.
Die 1909 erbaute und 1996 rekonstruierte Hängebrücke, die zwischen dem Mittweidaer Ortsteil Kockisch und Liebenhain die Zschopau überspannt, ist ebenfalls ein technisches Denkmal. Sie wurde Opfer der Hochwasserflut am 13.8.2002. Die völlig zerstörte Hängebrücke wurde Anfang des Jahres 2003 wieder aufgebaut.
Gern bewundert wird auch der kleine Wasserfall bei Liebenhain.
Fläche: 1710 ha
Das LSG „Talsperre Kriebstein“ erstreckt sich entlang der Zschopau von der Hängebrücke im Mittweidaer Ortsteil Kockisch bis nach Kriebstein. Dieses Gebiet ist geprägt von ausgedehnten Wasserflächen der Talsperre, breiten Flussabschnitten der Zschopau, angrenzenden steilen, meist bewaldeten und felsigen Uferhängen sowie weiten Auen. Für die Erholung hat es eine ganz besondere Bedeutung.
Das Kernstück dieses Landschaftsschutzgebietes bildet die 9 km lange Talsperre Kriebstein, deren Anstau oberhalb der Mittweidaer Aue beginnt. In dem einst einsamen Engtal zwischen Ringethal und Kriebstein entstand zwischen 1927 und 1930 diese Talsperre, ein Kleinod für Erholungssuchende.
Naturfreunde können naturnahe Bach- und Flussabschnitte, Geröllhalden wie den Tanneberger Felssturz, die schroffen Felswände des Wappenfelsens und Pfaffensteins, eine mannigfaltige Tier- und Pflanzenwelt u.v.m. entdecken.
Die touristische Nutzung mit dem Bootsverkehr begann bereits ab 1930. Wanderer und Wassersportler finden hier sehr gute Bedingungen vor. Die einheitliche Erschließung und Entwicklung des Talsperrengebietes erfolgt durch den 1991 gegründeten kommunalen Zweckverband Kriebsteintalsperre, in dem die Stadt Mittweida, die Gemeinde Kriebstein sowie der Landkreis Mittelsachsen zusammenarbeiten.