Auch künftig werden die Europäische Union und der Freistaat Sachsen Städte bei der sozialen Arbeit in benachteiligten Stadtgebieten unterstützen. 42,5 Millionen Euro werden dafür von der EU und dem Freistaat bis zum Jahr 2027 bereitgestellt. Die Förderung erfolgt auf Grundlage der sächsischen Förderrichtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF Plus 2021-2027“.
Nachdem die im „ESF Nachhaltige Soziale Stadtentwicklung“ geförderten Projekte in der Förderperiode 2014-2020 in Mittweida erfolgreich liefen, entschloss sich der Stadtrat diese und weitere Vorhaben auch in der neuen ESF Plus Förderperiode fortzusetzen bzw. neu zu beginnen. In einer Phase des Übergangs wurden die Projekte Sportkoordinator, Jugendtreff, die Programmbegleitung sowie Hilfen im Quartier fortgesetzt. Die drei erstgenannten werden auch in der neuen Förderperiode durchgeführt. Neu hinzukommen sollen ein Quartiersmanagement im Neubaugebiet und ein pädagogisches Angebot für Bibliothek und Museum.
Grundlage der ESF Plus Vorhaben in der neuen Förderperiode bis 2027 ist das im Juni 2023 eingereichte und zuvor vom Stadtrat beschlossene Gebietsbezogene Integriert Handlungskonzept „Miteinander. Mitgestalten in Mittweida“, das mit Rahmenbescheid vom 27. März 2024 durch den Fördermittelgeber bestätigt wurde.
Seit 07.05.2018 ist Jens Sarnes der Sportkoordinator der Stadt Mittweida. Ziel des Vorhabens ist es, Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien im ESF-Fördergebiet zu sportlichen Aktivitäten zu animieren. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern vielmehr um Spaß und Freude an der Bewegung. Herr Sarnes bietet an jedem Tag der Woche (Ausnahme Freitag) unterschiedliche Sportarten wie Unihockey, Kraftsport, Basketball zum Ausprobieren an. In den Schulferien gibt es ein abwechslungsreiches Ferienangebot für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Das Vorhaben Sportkoordinator soll planmäßig bis Ende 2027 laufen.
Für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, richtete der VfB mit Unterstützung der ESF Plus Förderung eine Anlaufstelle ein, in der die Ratsuchenden Unterstützung erhielten. Gemeinsam wurden vielfältige Probleme bearbeitet, der Kontakt zu den Vermietern, weiteren Beratungs- und Unterstützungsangeboten und anderen Stellen hergestellt.
Im Städtischen Freizeitzentrum konnte durch die ESF Förderung in der ersten Förderperiode sowie in der Übergangszeit ein vielfältiges Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche geschaffen werden. Die verschiedenen Angebote finden sowohl nach der Schule als auch in den Ferien statt. Die speziell für die Ferien entwickelten Aktivitäten sind stark begehrt.
Ein deutlich sichtbares Ergebnis des Projektes ist der von Jugendlichen für Jugendliche gestaltete eigene Raum im SFZM. Über das Projekt „Wir brauchen einen Raum für uns!“ entstand in Regie der Jugendlichen auch ein Videobericht, der auf YouTube abzurufen ist (https://www.youtube.com/watch?v=iDQtexjOrIg).
Durch die Angebote für Kinder und Jugendliche, die die Projektverantwortlichen entwickelten, kommt nun auch wieder ein fester Besucherstamm in das Freizeitzentrum, die dort auch einen zuverlässigen Ansprechpartner für Gespräche und Hilfe bei Problemen finden.
Die Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung mbH unterstützte als externes Büro die Projektträger und die Stadtverwaltung bei der Antragstellung der einzelnen Vorhaben, stand jederzeit für Fragen der Projektträger zur Verfügung und unterstützte die Träger im Fördermittelmanagement. Auch in der neuen Förderperiode wird eine externe Programmbegleitung eingesetzt.