Die Stadt Mittweida plant die Überarbeitung und Sanierung der ca. 4,7 ha großen denkmalgeschützten und zugleich als Waldfläche ausgewiesenen Anlage. Die Parkanlage wurde über drei Entwicklungsphasen von 1895 bis 1927 bis zur heutigen Größe angelegt. Der Grundgedanke der bewussten Gestaltung aus der Entstehungszeit lässt sich im Bestand teilweise noch gut nachvollziehen. Das Konzept sah vor, in dem mit Großbäumen bepflanzten Seitental der Zschopau, mittels Wegeverläufen, Aufenthaltsplätzen und einer kaskadenartig angelegten Teichanlage atmosphärische Stimmungen zu erzeugen, die an wilde Natur und Gebirge erinnern.
Der Gehölzbestand des Goethehains ist vorrangig von Laubbäumen geprägt. Die vorhandenen Nadelgehölze wurden meist als gezieltes Gestaltungselement gepflanzt. Neben vielen prägnanten noch vorhandenen Großbäumen, die der Entstehungszeit des Parks zuzuordnen sind, hat Naturverjüngung und dichter Aufwuchs von Arten wie Ahorn und Hainbuche großflächig zum Verlust der ursprünglichen Raumstruktur geführt.
Zwei hangparallele Hauptwege erschließen die Parkanlage und schaffen den Anschluss an benachbarte Strukturen wie Straßen, Kleingartenanlagen und andere wichtige städtische Grünanlagen (Stadtpark, Schweizerwald). Kleinere Nebenwege verbinden die Hauptwege miteinander oder führen den Besucher abseits von diesen durch den Park. Aufgrund der Topografie, das Gelände fällt von West nach Ost bis zu 25 m steil ab, spielen Treppenanlagen eine wichtige Rolle bei der Erschließung. Der Zustand der Wege und Treppen ist durch ihr hohes Nutzungsalter, die letzte Instandsetzung der Anlage liegt vermutlich in den 70er Jahren, stark überarbeitungsbedürftig.
Die Teichanlage liegt in der Talsohle und konnte ursprünglich vom oberen Hauptweg, frei einsehbar, längs überblickt werden. Pavillons und Bänke entlang der Wege boten Rastmöglichkeiten an besonders wirkungsvollen Aussichtspunkten. Durch das hohe Nutzungsalter der Ausstattungselemente, nicht wiedererrichtete Holzbauten, wie die der Pavillons, und den bereits genannten Wildaufwuchs hat der Goethehain stark an Attraktivität verloren.
Ziel der Maßnahme ist es, die zu einem Querungsraum degradierte Parkanlage wieder in das Be-wusstsein der Bürgerrinnen und Bürger der Stadt zu rücken, den Park als Bewegungs- und Erlebnisraum im Stadtgebiet durch Nutzungsangebote für Jung und Alt zu etablieren und die teilweise denkmalgerechte Wiederherstellung der Parkstruktur unter Einbeziehung der Anforderungen an eine waldwirtschaftliche Nutzung.
Grundlage für die Planung ist die 2016/2017 erarbeitete Denkmalpflegerische Zielkonzeption vom Büro für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung Monika Schramm aus Plauen. Darin sind folgenden Maßnahmen als Ziele definiert, die zur Umsetzung gelangen:
Die Sanierung des Goethehains mit einem Umfang von ca. 1,2 Mio. € ist ein Teilprojekt zur Integrierten Entwicklung des Stadtquartiers zwischen „Schwanenteich bis Goethehain“, welches über das Operationelle Programm des Freistaates Sachsen für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Zeitraum von 2014 bis 2020 mit 80% finanziell unterstützt wird.