Das Städtische Gymnasium am Schwanenteich wurde als Realschule im Jahr 1908 eröffnet. Es steht für die architektonischen wie pädagogischen Reformbestrebungen des 20. Jahrhunderts.
In der seit über 100 Jahren andauernden Nutzung wurde das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude immer wieder erweitert (1929 und 1993), um den wachsenden Schülerzahlen und Anforderungen Rechnung zu tragen.
Am 29.08.1992 erhielt die Bildungseinrichtung den Status eines Gymnasiums.
Erforderliche Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen im Altbaubestand erfolgten nur sporadisch zur Aufrechterhaltung der Funktion.
Dementsprechend verfügte das Schulgebäude über erhebliche bauliche und vor allem bautechnische Mängel, die sich in anhaltend hohen Betriebskosten, einem maroden, tristen Erscheinungsbild sowie einer eingeschränkten Nutzungsfähigkeit niederschlagen.
Die Größe des Gebäudekomplexes und der Umfang der notwendigen Sanierung verhinderten bisher eine umfassende bauliche Modernisierung und Instandsetzung des Städtischen Gymnasiums, sodass im Vergleich zu anderen Schulen der Stadt Mittweida ein erheblicher Nachholbedarf bestand.
Der 1. Bauabschnitt zur Sanierung und dem Umbau des denkmalgeschützten Schulgebäudes wurde von Juni 2010 bis Mai 2011 realisiert.
Er umfasste die grundhafte Sanierung der straßenseitigen Südfassade einschließlich Trockenlegung und Aufbringung eines Wärmedämmverbundsystems mit Wiederherstellung der ursprünglich vorhandenen Fassadenornamente, die Erneuerung der Fenster und Türen, die Installation von Sonnen- und Blendschutzanlagen sowie die Instandsetzung des Daches mit Erneuerung der Dacheindeckung.
Anschließend wurde auf der südlichen Dachfläche eine Photovoltaikanlage zur energetischen Optimierung und zum Lehrzweck der Stromgewinnung durch regenerative Energien installiert.
Mit dem 2. Bauabschnitt konnte im Anschluss an die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes ab Mai 2011 die grundhafte Sanierung des gesamten denkmalgeschützten Schulgebäudes weitergeführt werden. In den einzelnen Bauteilen B und C wurden folgende Maßnahmen realisiert:
Mit der geplanten grundhaften Sanierung des Städtischen Gymnasiums sollten gleichzeitig durch Um- und Ausbaumaßnahmen neue Räumlichkeiten entstehen, deren Notwendigkeit sich aus dem Aufbau der Ganztagsschule und der Erweiterung freizeitübergreifender Angebote ergibt.
Darunter zählen neben einer erheblichen Verbesserung der Lernvoraussetzungen sowie der Schul- und Unterrichtsqualität auch nutzerspezifische Räumlichkeiten für zusätzliche Angebote im Bereich Kunst, Medien oder Wissenschaft, wie z. B.:
Der Gebäudekomplex des Städtischen Gymnasiums besteht nunmehr aus vier zusammenhängenden Gebäudeteilen:
Ergänzend dazu war im Eckbereich Altbau / Anbau ein weiterer zweigeschossiger Anbau geplant (Bauteil D). Dieser Neubau enthält einen behindertengerechten Aufzug, der alle Geschosse des Bestandsgebäudes Altbau / Anbau erschließt.
Das Projekt wurde in zwei Bauabschnitten realisiert:
Des Weiteren wurde ein zweigeschossiger Anbau für die Aufnahme einer Bibliothek / Mediathek sowie der Schulcafeteria mit den dafür erforderlichen Nebenräumen neu errichtet und funktionsgerecht ausgestattet.
Aufgrund der verschiedenen Bauteile, der daraus resultierenden Gebäudegröße und der Anzahl der Schüler (derzeit besuchen 600 Schüler das Städtische Gymnasium) musste die Sanierung des Schulgebäudes bei eingeschränktem, dennoch laufendem Schulbetrieb erfolgen.
Dies erforderte bei einer so komplexen und umfassenden Baumaßnahme, die dazu noch in einem eng begrenzten Durchführungszeitraum erfolgen musste, eine präzise Planung des zeitlichen Bauablaufs, damit eine Beeinträchtigung der Schüler, z. B. durch Lärm und Bauschmutz, weitestgehend verringert und ein gefahrloser, ordnungsgemäßer Schulbetrieb gewährleistet werden konnte. Nach 2-jähriger Bauzeit erfolgte am 02.10.2013 die feierliche Übergabe und Einweihung des sanierten und modernisierten Städtischen Gymnasiums.
Während dieser Zeit wurde parallel die Sanierung der Schulsporthalle (Bauteil A) aus Fördermitteln des Bund- Länder-Programms „Stadtumbau Ost - Programmteil Aufwertung“ realisiert.
Die Gesamtmaßnahme (ohne Sporthalle) inklusive Fördermittelabrechnung wurde im Zeitraum von Juni 2010 bis November 2013 realisiert und hatte einen Maßnahmeumfang von ca. 6,5 Mio EUR.