Das ehemalige Wohngebäude Technikumplatz 9, am westlichen Rand des Platzes gelegen, ist aufgrund des trapezförmigen Platzraumes ein markantes Gebäude.
Schon seit langer Zeit leerstehend, war das zweigeschossige Gebäude stark sanierungsbedürftig und damit ein „Schandfleck“ im öffentlichen Raum. Alle Versuche des Voreigentümers das Objekt einer privatwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen, scheiterten aufgrund der schwierigen Grundstückssituation und der Lage am stark befahrenen Stadtring.
Die Stadt Mittweida erwarb im Herbst 2010 nach mehreren Verhandlungen das Objekt. Ursprünglich war geplant, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren. In Vorbereitung der Planung erfolgte 2010 die Erstellung eines bautechnischen Gutachtens zum Gebäudezustand.
Das Ergebnis bestätigte die augenscheinliche Vermutung, dass das Gebäude aufgrund des jahrelangen Leerstands i. V. mit Vandalismus, Zerstörung und ungehindertem Witterungseinfluss nicht mehr bzw. nur mit sehr hohem finanziellen Aufwand sanierbar ist.
Es erfolgte der Abbruch der Altbausubstanz und die Errichtung eines zeitgemäßen Neubaus in adäquater Kubatur, um das städtebauliche Ensemble zu erhalten.
Die Strategie zur nachhaltigen Behebung der Defizite im Quartier basiert u. a. auf einer stärkeren Vernetzung von Hochschule und Stadt zur Förderung neuer Synergien. Damit eröffneten sich für diesen Standort entsprechend dem Bedarf einer verstärkten Kommunikation nach „Außen“ neue Nutzungsoptionen.
Im Rahmen dessen umfasst das Projekt die Schaffung von entsprechenden Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Informationsvermittlung rund um Studienmöglichkeiten und das Leben in der Stadt Mittweida, für unterschiedliche Beratungsangebote sowie Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche unter Einsatz moderner Informationstechnologie.
Mit dem Neubau des Technikumplatzes 9 wird eine Investition getätigt, welche die, im EFRE Handlungskonzept definierte, stärkere Vernetzung zwischen Stadt und Hochschule nachhaltig fördert.
Mit dem Neubau entsteht ein weiteres „Bindeglied“ zwischen dem Campusgelände und dem Eingang zur Altstadt (Rochlitzer Straße). Auf der Grundlage des Betreibungskonzeptes des Objektes werden vorhandene Strukturen zur Selbstorganisation der Stadt Mittweida, der Hochschule, der Vereine sowie anderer Freier Träger unterstützt und somit eine nachhaltige Verbesserung der Angebote im Bereich Bildung, Freizeit, Wirtschaft und Kunst sowie der sozialen und kulturellen Betreuung von Kindern und Jugendlichen erreicht.
Durch die Integration eines Jugendclubs und die Betreuung durch einen Sozialpädagogen werden sinnvolle gesellschaftsorientierte Freizeitaktivitäten im Fördergebiet etabliert. Diesbezüglich wird auch eine Zusammenarbeit mit der Fakultät „Soziale Arbeit“ der Hochschule Mittweida angestrebt.
Der Neubau als generationsübergreifender Informations- und Kommunikationspunkt wird zukünftig folgende Angebote (Nutzungen) zentral und bürgernah vereinen:
Die Gesamtmaßnahme inklusive Fördermittelabrechnung wurde im Zeitraum von Juli 2013 bis Dezember 2014 realisiert und hatte einen Maßnahmeumfang von ca. 960.000 EUR.